Sodbrennen – Brennen im Hals und Rachen

Was ist Sodbrennen?

Sodbrennen

 

Der Begriff Sodbrennen bezeichnet einen Schmerzzustand der Speiseröhre (Ösophagus) und der oberen Magengegend, der bis zum Rachen aufsteigen kann. Das schmerzhafte Brennen wird durch einen übersäuerten Magen und den Rückfluss (Reflux) von saurem Magensaft in die Speiseröhre verursacht.

Sodbrennen tritt häufig in Kombination mit saurem Aufstoßen auf. Bestehen die Beschwerden über einen längeren Zeitraum, sollte ein Arztbesuch zur Abklärung erfolgen.

 

  1. » Hausmittel gegen Sodbrennen
  2. » Sodbrennen während der Schwangerschaft
  3. » Ursachen von Sodbrennen
  4. » Sodbrennen – Was kann ich tun?
  5. » Mittel gegen Sodbrennen

Hausmittel gegen Sodbrennen

Kaffeebohne und Kaffeepulver
Das Ziel der Therapie durch Hausmittel ist es für gewöhnlich, die überschüssige Magensäure zu binden und das Aufsteigen des Magensaftes in die Speiseröhre zu verhindern. Beliebte Möglichkeiten sind zum Beispiel das Kauen einer Kaffeebohne oder die Einnahme eines Löffels Kaffeepulver.

Warme Milch und Weißbrot
Für häufig betroffene werdende Mütter und Kinder eignet sich ein Glas warme Milch und etwas Weißbrot sicherlich besser. Trockene Haferflocken binden ebenfalls Säure. Wer zusätzlich mit etwas erhöhtem Oberkörper schläft, reduziert den Reflux der Magensäure in den Ösophagus.

Weitere Hausmittel gegen Sodbrennen finden Sie unter dem Menüpunkt Sodbrennen – Hausmittel.

Sodbrennen während der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft sind weit über die Hälfte der Frauen von Sodbrennen betroffen. Da ein auslösender Mechanismus der Hormoneinfluss auf den unteren Schließmuskel der Speiseröhre ist, können die Beschwerden schon zu Beginn der Schwangerschaft auftreten. Im Verlauf erhöht sich der Druck auf den Magen durch die wachsende Gebärmutter erheblich und trägt zu der Funktionsstörung des Muskels bei. In den letzten Wochen vor der Geburt haben viele Schwangere permanent mit unangenehmem Sodbrennen zu kämpfen.

Erhöhte Schlafposition und Ernährungsumstellung
Positiv beeinflussen lässt sich die Symptomatik durch das Schlafen mit erhöhtem Oberkörper, die Umstellung der Ernährung auf häufigere kleine, fettarme Mahlzeiten und den Verzicht auf Süßigkeiten und saures Obst.

Medikamentöse Möglichkeiten

Im Bedarfsfall können nach Rücksprache mit dem betreuenden Frauenarzt Säure bindende Medikamente (Antazida) eingesetzt werden. Die beste Therapie ist in diesem Fall die Geburt. Sobald das Baby auf der Welt ist, ist das Sodbrennen bei den meisten Müttern verschwunden.

Weitere Informationen dazu erhalten Sie unter Sodbrennen während der Schwangerschaft.

Ursachen von Sodbrennen

Sodbrennen ist ein Symptom für den Rückfluss (Reflux) von Magensaft in die Speiseröhre. Magensekret hat einen niedrigen pH-Wert und ist somit sehr sauer. So verwandelt es die zerkaute Nahrung in einen Speisebrei, der leichter vom folgenden Verdauungstrakt verarbeitet werden kann. Das Magensekret reizt die Schleimhaut der Speiseröhre und verursacht dort brennende Schmerzen. Besteht die Problematik wiederholt über einen längeren Zeitraum, wird die Schleimhaut lokal geschädigt. In ausgeprägten Fällen steigt das Magensekret bis in den Nasen-Rachen-Raum auf. Besonders, wenn der Patient liegt, ist diese Situation gegeben. Saures Aufstoßen geht mit dem Reflux einher.

Reflux als Ursache

Die Ursache für den Rückfluss basiert auf zwei Fehlfunktionen des Körpers.

Muskel zwischen Magen und Speiseröhre funktioniert nicht richtig
Zum einen schließt der Muskel am Übergang vom Magen zur Speiseröhre nicht richtig, was hormonell (Schwangerschaft) oder mechanisch (Schwangerschaft, Adipositas, Magen liegt ungewöhnlich) bedingt sein kann. So steigt das Magensekret leicht in die Speiseröhre auf.

Übermäßige Produktion von Magensekret
Zum anderen kann ein Reflux auch durch eine übermäßige Produktion von Magensekret entstehen. Die Magenschleimhautzellen stellen zu viel Salzsäure her und schädigen so die lokale Schleimhaut selbst sowie die Schleimhaut der Speiseröhre. Es tritt Sodbrennen auf, eventuell begleitet von einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) und auch Magengeschwüre können auftreten. Eine Störung der Magensekretproduktion entsteht durch Medikamente und verschiedene Erkrankungen. Stress und falsche Ernährung beeinflussen ebenfalls die produzierte Magensekretmenge.

Sodbrennen – Was kann ich tun?

Nikotin, Fettiges, Süßes und Saures vermeiden
Der Betroffene hat einige Möglichkeiten, Sodbrennen zu verringern. Ein wichtiger Punkt ist hier das Rauchen. Nikotin verstärkt das Sodbrennen erheblich. Rauchern bietet sich ein guter Grund, ihre Sucht zu beenden. Gemieden werden sollten weiterhin fettige Lebensmittel, Zitrusfrüchte, Süßigkeiten (besonders dunkle Schokolade), Kaffee, Cola und Alkohol. Auch scharfe Gewürze können das Sodbrennen mit verursachen.

Verdauung begünstigen
Eine positive Einstellung zu gesundem, langsamem Essen mit Genuss ist der richtige Weg. Viele kleine Mahlzeiten, die in Ruhe und ohne Ablenkung eingenommen werden, verringern das Sodbrennen. Gründliches Kauen und ein Verdauungsspaziergang nach dem Essen tragen zu einer unproblematischen Verdauung bei.

Risikofaktoren
Nicht nur Schwangere und Raucher sind häufig von Sodbrennen betroffen. Auch Menschen mit Adipositas (starkem Übergewicht) gehören zur Risikogruppe. Durch eine gesunde Gewichtsreduktion können diese Betroffenen auch ursächlich etwas gegen ihr Sodbrennen tun.

Tipps am Abend und für die Nacht
Um den Reflux im Liegen in der Nacht zu bremsen, empfiehlt es sich mit etwas erhöhtem Oberkörper zu schlafen und vor dem Zubettgehen nichts mehr zu essen. Enge Kleidung am Bauch provoziert ebenfalls den Reflux und damit das Sodbrennen. Reduziert der Betroffene alltäglichen Stress durch Entspannungstechniken, beruhigt das auch den Magen und das gesamte Verdauungssystem.

Weiteres unter dem Menüpunkt Sodbrennen – Hilfe & Tipps.

Mittel gegen Sodbrennen

Leidet ein Betroffener an Sodbrennen, wird zunächst medizinisch abgeklärt, welche Ursache hinter der Symptomatik steht. Im Anschluss erfolgt eine Beratung zur Ernährung und bei Bedarf eine medikamentöse Therapie. Ziel ist es, neben der Beschwerdefreiheit des Betroffenen eine chronische Entzündung der Speiseröhre zu verhindern. So kann wirksam der Bildung von Ulzera (Geschwüren) und gegebenenfalls einer Krebserkrankung der Speiseröhre vorgebeugt werden.

Zur Behandlung von Sodbrennen stehen unterschiedene Behandlungsansätze zur Verfügung.

Antazida binden Magensäure

Hierbei handelt es sich um basische Substanzen, die Magensäure binden und in der Folge neutralisieren. Durch Sodbrennen verursachte Schmerzen und Beschwerden werden auf diese Weise gelindert. Zu den eingesetzten Wirkstoffen zählen Magaldrat und Hydrotalcit, die in vielen rezeptfreien Präparaten zu finden sind.

Weiteres zur Gruppe der Antazida

Histamin H2-Rezeptor-Antagonisten hemmen Abgabe von Magensäure

Hier werden Histamin-Rezeptoren vom Typ H2 eingesetzt, um so die Magensäure-Abgabe einzudämmen. Wirkstoffe, die dieser Gruppe angehören, sind Ranitidin, Famotidin, Nizatidin sowie Roxatidin, wobei der Großteil der Präparate (außer einige Arzneimittel, die Ranitidin enthalten) verschreibungspflichtig ist.

Weiteres zur Gruppe der Histamin H2-Rezeptor-Antagonisten

Protonenpumpenhemmer gegen die Magensäure

Die Therapie kann bei der Produktion der Magensäure ansetzen, sprich diese vollständig hemmen. Der Arzt verschreibt hierzu sogenannte Protonenpumpenhemmer mit den Wirkstoffen Omeprazol, Esomeprazol, Lansoprazol, Pantoprazol und Rabeprazol.

Weiteres zur Gruppe der Protonenpumpenhemmer

 

Quellen:
– Berthold Block, POL-Leitsymptome Gastrointestinaltrakt, Georg Thieme Verlag 2006

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