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Sodbrennen – Hilfe & Tipps

Wird Sodbrennen von chronischem Reflux von Magensekret in die Speiseröhre verursacht, kann es weitreichende gesundheitliche Folgen haben. In vielen Fällen ist eine Therapie der Symptomatik hilfreich oder notwendig.

Hilfe bei Sodbrennen

Sodbrennen mit Medikamenten behandeln

Worin unterscheiden sich die verschiedenen Präparate und welche Wirkstoffe gegen Sodbrennen gibt es auf dem Markt?

Antazida zur Bindung der Magensäure

Ein Antazidum ist eine basische Substanz, welche die Magensäure bindet und damit neutralisiert. Auf diese Weise lindert es Sodbrennen und Schmerzen im Magenbereich, die durch den Rückfluss von Magensaft in die Speiseröhre entstehen. Die Medikamente basieren auf den basischen Salzen von Magnesium (Magnesiumhydroxid), Aluminium (Aluminiumhydroxid) und Kalzium (Kalziumkarbonat). Günstig sind Kombinationen aus Aluminiumhydroxid mit seiner langen Wirkung und Magnesiumhydroxid mit seinem schnellen Wirkungseintritt.

Wirkstoff Magaldrat
Ein bekannter Wirkstoff ist beispielsweise Magaldrat. Zu Präparaten, die diesen Wirkstoff enthalten, gehören:

  • Riopan
  • Marax
  • Simagel Extraflüssig
  • Magaldrat von verschiedenen Generika-Herstellern

Die Präparate sind in unterschiedlichen Darreichungsformen wie Kautabletten, Magengele, Lutschtabletten, Suspensionen sowie Tabletten mit einem Wirkstoffgehalt von 400mg bis 1600mg pro Einzeldosis erhältlich.

Wirkstoff Hydrotalcit
Ein weiterer geläufiger Wirkstoff aus der Gruppe der Antazida ist Hydrotalcit. In folgenden Arzneimitteln ist der Wirkstoff enthalten:

  • Talcid
  • Talidat
  • Ancid
  • Hydrotalcit diverser Generika-Hersteller

Symptomale Therapie
Antazida sind lediglich gegen Symptome wirksam und werden zwischen den Mahlzeiten eingenommen. Sie sind gut wirksam bei gelegentlichem akuten Sodbrennen und zur Linderung der Schmerzen bei Refluxkrankheit.

Die Aufnahme von anderen Medikamenten in den Körper kann von Antazida gehemmt werden, da sie diese möglicherweise binden. Die Einnahme sollte mit einem Abstand von zwei bis drei Stunden erfolgen. Ein Antazidum ist die erste Stufe im Behandlungsplan für das Sodbrennen.

Histamin H2-Rezeptor-Antagonisten zur Hemmung der Abgabe von Magensäure

Ist die Therapie mit einem Antazidum nicht erfolgreich, wird der Arzt als nächste Stufe einen Histamin H2-Rezeptor-Antagonisten empfehlen. Die Wirkstoffe dieser Gruppe blockieren Histamin-Rezeptoren vom Typ 2 und hemmen so die Sekretion von Magensäure. Allerdings hauptsächlich nachts und im Vergleich mit der Gruppe der Protonenpumpenhemmer tagsüber nur zu 50 Prozent.

Wirkstoffe Ranitidin, Famotidin, Nizatidin und Roxatidin
Hierzu zählen Ranitidin (Ranitic 75 akut, Zantic, Ranitidin von verschiedenen Generika-Herstellern), Famotidin, Nizatidin sowie Roxatidin. Sie unterscheiden sich lediglich in der Dosierung. Bekannte Nebenwirkungen dieser Gruppe sind Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Müdigkeit und Funktionsstörungen des Magen-Darm-Bereiches.

Protonenpumpenhemmer zur vollständigen Hemmung der Magensäure-Abgabe

Wirkstoffe Omeprazol, Esomeprazol, Lansoprazol, Pantoprazol und Rabeprazol
Stufe drei des Therapieplans für Sodbrennen umschließt die Gruppe der Protonenpumpenhemmer. Sie sind die stärksten Medikamente gegen Sodbrennen und meist rezeptpflichtig. Ihr Wirkmechanismus besteht in der kompletten Hemmung der Sekretion von Magensäure.

Aktuell gebräuchliche Wirkstoffe und ihre Handelsnamen sind Omeprazol (Präparate: Antra sowie Omeprazol verschiedener Gernerika-Hersteller), Esomeprazol, Lansoprazol, Pantoprazol (Präparate: Pantozol Control 20mg) sowie Rabeprazol.

Die Protonenpumpenhemmer werden aus dem Magen-Darm-Trakt in die Zellen aufgenommen und entfalten dort ihre Wirkung, die über zwei bis drei Tage anhält. Die Wirkstoffe dieser Gruppe sind relativ nebenwirkungsarm. Gelegentlich treten Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, Schwindel und Kopfschmerzen auf.

Homöopathie gegen Sodbrennen

Globuli HomöopathieWer bei der Behandlung seines Sodbrennens schonend vorgehen möchte, entscheidet sich für die Homöopathie. Ein entsprechend ausgebildeter Therapeut wird eine umfangreiche Krankengeschichte erheben und das passende Mittel auswählen.

Schwertlilie bei hohem Speichelfluss und saurem Erbrechen
In vielen Fällen wird Iris versicolor (Schwertlilie) eingesetzt. Besonders, wenn Sodbrennen mit starkem Speichelfluss und saurem Erbrechen einhergeht.

Akazie bei Sodbrennen mit Aufstoßen und angegriffenen Zähnen
Andere Betroffene profitieren von Robinia pseudacacia (Akazie). Sie klagen über Sodbrennen mit Aufstoßen und angegriffene Zähne. Der Schmerz strahlt zwischen die Schulterblätter aus. Die Patienten vertragen kein Fett und haben häufig Kopfschmerzen. Nachts sind die Beschwerden schlimmer als am Tag.

Schüssler Salze gegen Sodbrennen

Schüssler SalzeÄhnlich der Homöopathie wirken auch die Schüssler Salze nebenwirkungsarm und belasten den Magen nicht zusätzlich. Sie gleichen das Ungleichgewicht aus, das sich in der Übersäuerung des Magens äußert und regulieren den Flüssigkeitshaushalt. Häufig eingesetzte Schüssler Salze sind:

  • Schüssler Salz Nr. 24 Arsenum jodatum
  • Schüssler Salz Nr. 16 Lithium chloratum
  • Schüssler Salz Nr. 23 Natrium bicarbonicum
  • Schüssler Salz Nr. 8 Natrium chloratum
  • Schüssler Salz Nr. 9 Natrium phosphoricum
  • Schüssler Salz Nr. 10 Natrium sulfuricum

Tee als Therapie bei Sodbrennen

Tee aus der Zichorienwurzel
Es gibt einige Teesorten, die den Magen beruhigen und einen positiven Effekt auf die Beschwerden bei Sodbrennen haben. Besonders geeignet ist der Tee der Zichorienwurzel. Er hat eine ausgleichende Wirkung auf den gesamten Organismus und speziell auf die Produktion von Magensäure.

Tee aus Fenchel und Kamille
Ähnlich wirken Fenchel- und Kamillentee. Sie haben dabei einen erfrischenden Geschmack und können unbegrenzt genossen werden.

Die genannten Teesorten unterstützen den gesamten Verdauungsapparat und erhöhen das Wohlbefinden. Sodbrennen tritt eventuell gar nicht erst auf.

Grüner Tee
Grüner Tee kommt ursprünglich aus China und steht für eine gesunde Lebensweise sowie eine ausgewogene Ernährung. Darüber hinaus wirkt er im Magen entzündungshemmend, puffert durch die enthaltenen Aluminiumverbindungen die Magensäure und wirkt somit Sodbrennen und Magenreizung entgegen.

Grüner Tee und Aloe Vera
Ein passender Zusatz für den grünen Tee ist der Saft der Aloe Vera, der im Reformhaus erhältlich ist. Die Aloe Pflanze ist für ihre Gewebe heilende Kraft bekannt und wirkt sich auch auf die Magenschleimhaut positiv aus. Der Aloe Vera-Saft kann mit jedem magenschonenden Tee kombiniert werden.

Vorsicht bei Pfefferminztee
Der Pfefferminztee ist für seine positive, entspannende und verdauungsanregende Wirkung bekannt. Für Betroffene, die an Sodbrennen leiden, ist dieser Tee aber gänzlich ungeeignet, da er nicht nur den Magen, sondern auch den Schließmuskel zur Speiseröhre entspannt. Sodbrennen wird geradezu provoziert und nicht gelindert. Betroffene mit Reflux von Magensaft in die Speiseröhre vermeiden Pfefferminztee besser.

Tipps gegen Sodbrennen

Es gibt viele Medikamente und Hausmittel gegen Sodbrennen. Zusätzlich sollten die Betroffenen ein paar Hinweise beachten:

1. Nikotin verstärkt Sodbrennen. Daher wird dringend geraten, das Rauchen aufzugeben.

2. Stress im Beruf und privat sollte auf ein Minimum reduziert werden. Das Ausschütten von Stresshormonen stimuliert auch die Produktion von Magensäure.

3. Besonders für die Mahlzeiten nehmen sich Betroffene, die an Sodbrennen leiden, am besten viel Zeit. Das Essen sollte ein Genuss sein und sorgfältig gekaut werden. Schnelles Herunterschlingen von Fast Food im Stehen ist Gift für den Magen.

4. Ausreichend Schlaf ist ein weiterer wichtiger Faktor. Vorteilhaft ist ein erhöhtes Kopfteil am Bett oder ein paar Kissen unter dem Kopf.

Ernährung – worauf sollte ich achten?

Sodbrennen hat seinen Ursprung im Magen, dem Zentrum der Verdauung. Daher überrascht es nicht, dass die Ernährung einen großen Einfluss auf das Sodbrennen hat. Eine ausgewogene, gesunde Zusammenstellung von Nahrungsmitteln tut auch dem Magen gut. Wenig Fett, wenig scharfe Gewürze und leicht verdauliche Kost wie mageres Fleisch, Gemüse, Kartoffeln und Reis werden empfohlen. Milchprodukte mit wenig Fett und ohne Zuckerzusatz lindern Sodbrennen merklich. Als Getränke bieten sich stilles Wasser und milde Teesorten an.

Säurelocker besser vermeiden
Vermeiden sollte der Betroffene sogenannte „Säurelocker“. Das sind zum Beispiel Alkohol, Kaffee und schwarzer Tee, Pfefferminztee, Cola, saure Fruchtsäfte und kohlensäurehaltige Getränke. Auch Tomaten, Zitrusfrüchte, Süßigkeiten und stark zucker- und fetthaltige Desserts steigern die Magensäureproduktion erheblich.

Generell ist es sinnvoll, ein Ernährungsprotokoll zu führen, um für sich persönlich herauszufinden, welche Nahrungsmittel das Sodbrennen hervorrufen. Das kann von Mensch zu Mensch ganz verschieden sein.

 

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