Ernährung bei Sodbrennen
Wer kennt nicht die Beschwerden nach einem fetten Essen oder einem Gläschen Alkohol zuviel.
Der Magen drückt, die Brust schmerzt, Säure kommt den Rachen herauf, manchmal auch ein Teil des halbverdauten Essens. Oft muss der Gürtel weiter gestellt werden, damit man freie Luft holen kann. Das Sodbrennen, das einen sog. Reflux ( lat. für „Rückfluss“) auslöst, legt sich meistens von selbst. Am besten geschieht das durch leichte Bewegung, wie z.B. einen Verdauungsspaziergang. Sodbrennen kann aber auch auftreten, wenn man nichts im Magen hat und Hunger verspürt. Kummer und Stress können auch Auslöser von Reflux sein. In der medizinischen Fachsprache nennt man Sodbrennen gastroösophagenale Refluxkrankheit.
Was verursacht Sodbrennen?
Die Hauptursachen des Sodbrennens finden ihren Grund im Verzehr von süßem, saurem, oder fettem Essen, erst recht, wenn dies im Übermaß geschieht. Koffeinhaltige Getränke und Alkohol sowie das Rauchen, seelische Probleme, zu enge Kleidung im Bauchbereich und vor allem Übergewicht sind weitere auslösende Faktoren. Wenn man zuviel Magensäure hat, muss man Weißmehle, stärkehaltige und zuckerhaltige Speisen meiden.
Wie sollte ich mich bei Sodbrennen ernähren?
So sollte man auf Toast, Brötchen, Mehlsoßen und Nudeln verzichten, ebenso auf Kartoffeln, Fertigsuppen und Fertiggerichte, Mais und Chips. Die Magensäfte sollten durch Wein und Säfte nicht weiter angeregt werden, weil sich der Magen in einem Entzündungszustand befindet. Cola, Fleisch und Sprudel sind ebenso ungünstig. Was kann man verzehren? Vollkorn-,Roggen-und Knäckebrot, Wurst, Quark und Frischkäse sind zu empfehlen. Gemüse aller Art mit Reis und alle Salate mit leichtem Dressing können konsumiert werden. Als Öl verwendet man am besten Leinöl, weil es das entzündungsärmste ist. Alternativ wirkt Rapsöl ähnlich. Früchte sollten anfänglich nur als Kompott gegessen werden. Wie man sich ernähren kann, findet man mit der Zeit irgendwann selbst heraus. Es gibt Speisen, die man meidet, weil sie jedes Mal zu Sodbrennen führen. Eine gute Hilfe ist, ein Essenstagebuch zu führen und zu notieren, nach welchen Speisen das Sodbrennen auftritt. Wer unter Sodbrennen leidet, sollte sich nach dem Essen nicht hinlegen und wenn möglich nicht zu spät zu Abend essen. Hilfreich hat sich das Kauen von zwei rohen Kartoffelscheiben ohne Schale mit drei Haselnüssen erwiesen. Auch sollte man alles weglassen, was auf den Bauch drückt, wie z.B. zu enge Bekleidung oder das Beugen des Oberkörpers nach vorne.
Ein Glas Kohlsaft hilft gegen die Magenübersäuerung. Die Glutamine im Kohl entsäuern den Magen. Lakritze beruhigt den Magen gleichermaßen. Wenn man sich über(fr)essen hat, hilft Selleriesaft. Täglich einen Viertelliter davon entlastet den gestressten Magen. Vor jeder Mahlzeit kann man auch eine Messerspitze Ingwerpulver zu sich nehmen. Kleinere Essensportionen, langsames Essen, gut durchgekaute Speisen und Essen ohne Ablenkung wie Fernsehen oder Zeitung lesen, helfen dem Magen und vermeiden u.U. das lästige Sodbrennen.
Die Symptome von Sodbrennen
Ein häufig auftretendes Symptom ist Halsschmerz. Dieser Schmerz entsteht durch das Aufsteigen säurehaltiger Magensäure in die Speiseröhre. Da die Magensäure aus 0,5 prozentiger Salzsäure besteht, werden die Schleimhäute angegriffen.
Sodbrennen ist häufig die Ursache einer übermäßigen Magensäureproduktion. Es wird im Magen mehr Salzsäure hergestellt, als für die Zersetzung der Nahrung benötigt wird. Zu viel Magensäure kann die Magenschleimhaut reizen und ist häufig die Ursache für Krankheiten wie Gastritis oder Geschwüre. Die überschüssige Produktion der Magensäure kann sowohl durch Medikamente, als auch durch Essgewohnheiten ausgelöst werden.
Zu schnelles Essen, scharfe Speisen, sowie fetthaltige und zuckerreiche Mahlzeiten begünstigen das Sodbrennen. Gelegentlich fließt die Magensäure auch in den Rachen-Nasen-Raum. Dadurch entsteht ein saures Aufstoßen. Die Folge davon ist ein unangenehmer, bitterer Geschmack im Mundraum. Besonders betroffen sind Menschen mit Übergewicht und Frauen in der Schwangerschaft.
Diese beiden Faktoren beeinflussen die Spannung des Schließmuskels in der Speiseröhre, sodass die Magensäure aufsteigen kann. Durch nächtliches Sodbrennen wird oftmals auch die Schlafqualität beeinträchtigt. Eine liegende Position, bei der der Kopf in einer höheren Lage ist, als der Körper, kann das Aufstoßen vermindern. Bei vermehrtem Schmerz beim Schlucken, ist es dringend notwendig einen Arzt zu konsultieren, da dies meist die Ursache einer Speiseröhrenentzündung ist.
Die Speiseröhrenentzündung, auch Ösophagitis genannt, ist eine akute oder chronische Entzündung der Speiseröhre. Die Wahrscheinlichkeit diese Krankheit zu erleiden nimmt mit ansteigendem Alter zu. Das Sodbrennen selbst ist allerdings auch ein Symptom für die sogenannte Reflux-Erkrankung. Die Reflux-Erkrankung beschreibt den Rückfluss des Magensaftes in die Speiseröhre. Neben Halsschmerzen und saurem Aufstoßen, können auch Magenschmerzen ein Symptom für Sodbrennen sein. Die Stärke der Magenschmerzen kann bei Menschen, die unter Sodbrennen leiden, sehr unterschiedlich sein. Ein leichter Magendruck oder starke Magenkrämpfe können dabei auftreten.
Menschen, die an Sodbrennen leiden, müssen besonders Acht auf ihre Ernährung geben und möglichst keine Medikamente einnehmen, die eine überschüssige Produktion der Magensäure, begünstigen. Durch eine Umstellung der Essgewohnheiten kann das Auftreten von Sodbrennen vermindert werden. Allerdings sollte man bei häufigem Aufstoßen, sowie regelmäßigen Hals- und Magenschmerzen, unbedingt seinen Hausarzt konsultieren, um Folgekrankheiten wie Gastritis oder Speiseröhrenentzündung auszuschließen.